Monatsimpuls März 2025

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Ich finde das Thema der Fastenaktion der evangelischen Kirche in diesem Jahr sehr anregend: „Luft holen! 7 Wochen ohne Panik“.

Menschen geraten heute schnell in Panik.

Oft sind die alltäglichen Verunsicherungen schuld. So vieles ändert sich. Auf was ich mich immer verlassen konnte, ist plötzlich ganz anders. Was, wenn ich mir mein ganz normales Leben plötzlich nicht mehr leisten kann?

Polarisierungen sind an der Tagesordnung. Ich kann das schon nicht mehr hören. Wohin sollen all die Spaltungsversuche uns denn noch führen? Wie lange noch soll

Propaganda verhindern, dass Menschen miteinander sprechen und Probleme lösen können?

Für Menschen, die leicht in Panik geraten, hat die Geschichte von der Versuchung Jesu einen besonderen Klang. Versuchung heißt, dass dir jemand sagt, wie du satt und geachtet und wohlhabend sein kannst. Darauf hören wir gern.

Doch zur Realität gehört auch die andere Seite: Wirklich satt machen kann dich das Wort Gottes. Ansehen kannst du nur in den Augen Gottes haben. Realen Reichtum bringt dir das Handeln nach dem Willen Gottes. So gesehen wird die Versuchungsgeschichte wirklich unbequem.

Jesus will uns in die Spannungsfelder des Lebens hineinführen.

Dort gibt es etwas zu entdecken. Dort können sich Chancen auftun. Dort lernst du etwas über dich. Deshalb weicht Jesus solchen Spannungsfeldern nicht aus.

Er ruft uns zu: „Merkt ihr nicht, wie euch Sprachlosigkeit befällt, sobald es mal nicht um die Sonnenseite geht?“ Das ist schlimm !    Das ist gefährlich !

Merkt ihr nicht, wie sprachlos ihr werdet, wenn es um unterschiedliche politische Auffassungen geht?

Merkt ihr nicht, wie ratlos ihr werdet, wenn eure Kinder ganz andere Prioritäten setzen, denen ihr nichts abgewinnen könnt?

Merkt ihr nicht, wir kraftlos ihr werdet, wenn ihr eine neue Kirche gestalten wollt, ohne dass einer vorn steht und sagt, wie das geht?

Also: Bezieht die Schattenseiten mit ein! Das ist sein dauernder Appel an die Menschen. Jesus geht es in erster Linie um unser Frei-sein. Nur in Freiheit kann man richtige Wege finden. Nur als freie Menschen können wir den Spaltungstendenzen widerstehen und brauchen nicht in Panik geraten.

Bleibt gelassen – unter welchen Bedingungen euer Leben auch steht.

Lasst euch davor bewahren, den Spannungsfeldern des Lebens auszuweichen.

Bleibt gelassen. 7 Wochen ohne Panik.

Diakon Bernhard Lippold, Erfurt